PULS und SPD beantragen finanzielle Wertschätzung für alle Mitarbeitenden in der Kita und in der Schulkindbetreuung

Veröffentlicht am 02.02.2023 in Pressemitteilungen

Es ist ein Teufelskreis: Schon jetzt fehlen in Stuttgart über 3.000 Kita-Plätze, auch gehören Teilschließungen und Betreuungslücken in Kitas aufgrund des eklatanten Personalmangels im Erziehungssektor für viele Familien zum Alltag.

Zugleich arbeiten die pädagogischen Fachkräfte längst an ihrer Belastungsgrenze – und damit unter abschreckenden Bedingungen, die den bestehenden Fachkräftemangel allen Prognosen zufolge weiter verschärfen werden. Das gilt besonders für die Gewinnung von Führungskräften, deren Mehraufwand sich kaum in ausreichender finanzieller Wertschätzung widerspiegelt.

Mit dem Tarif+ ist die Landeshauptstadt Stuttgart in den vergangenen Jahren einen Sonderweg gegangen, der nachweislich Wirkung zeigte: So sorgte diese Zulage dafür, dass sich die Bewerbungen für den Sozial- und Erziehungsdienst in nur zwei Jahren verdoppelten und auch die Fluktuation deutlich zurückging. Nur: Aufgrund ihrer Entgeltgruppe sind pädagogische Führungskräfte bislang von dieser Förderung ausgenommen – was angesichts ihrer Verantwortung und des bürokratischen Mehraufwands den finanziellen Anreiz, eine Leitungsposition zu übernehmen, deutlich schmälert. Deshalb hat die Fraktionsgemeinschaft PULS nun gemeinsam mit der SPD im Gemeinderat beantragt, den Berechtigtenkreis des Tarif+ auf sämtliche Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes in den Stuttgarter Kindertagestätten auszuweiten.

PULS und SPD fordern Tarif+ für Kita-Leitungen und in der Schulkindbetreuung

„Kita-Einrichtungsleitungen und Stellvertretungen sind nicht nur elementarer Bestandteil der frühkindlichen Bildung, sondern auch für die Aufrechterhaltung des Betriebs zuständig“, begründet PULS-Fraktionsvorsitzende Verena Hübsch den von ihr initiierten Antrag. „Mit der Ausweitung des Empfänger*innenkreises des Tarifs+ und der SuE-Zulage lösen wir die finanzielle Ungleichbehandlung auf und messen diesen Beschäftigten den Stellenwert bei, den sie verdient haben. Denn wer mehr Verantwortung übernimmt, soll für diese entsprechend entlohnt werden“, so Hübsch. Dieser Meinung ist auch ihre Fraktionskollegin Deborah Köngeter: „Ich erhoffe mir von der Zulage nicht nur, dass wir es endlich wieder schaffen, die Öffnungszeiten der Einrichtungen zuverlässig einzuhalten, sondern auch, dass es den Erzieher*innen damit wieder ermöglicht wird, nicht dauerhaft am Limit arbeiten zu müssen.“

Darüber hinaus soll der Tarif+ ebenso auf den Bereich der Schulkindbetreuung ausgeweitet werden. Denn auch in Ganztagesschulen und Schülerhäusern kann die     außerunterrichtliche Betreuung und Bildung derzeit kaum durch sozialpädagogische Fachkräfte sichergestellt werden. Mit Blick auf den bevorstehenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung soll der interfraktionelle Antrag von PULS und SPD schon jetzt die notwendigen Weichen stellen. "Die Gewinnung und Bindung der notwendigen Fachkräfte wird die zentrale Herausforderung in der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 sein", führt SPD-Fraktionsvorsitzende Jasmin Meergans aus. "Hier müssen wir umgehend handeln, um den Rechtsanspruch mit einem qualitativ hochwertigen Bildungsangebot im Ganztag einlösen zu können."

 

 

Homepage Die SPD im Stuttgarter Rathaus