Kein Haus der Kulturen light

Veröffentlicht am 03.11.2022 in Standpunkte

Benötigt Stuttgart wirklich ein Haus der Kulturen? In der Debatte sind sich erfreulicherweise alle einig: Ja! Einer so vielfältigen und bunten Stadtgesellschaft wie Stuttgart stünde es gut zu Gesicht, ebenfalls ein sichtbares und starkes Signal der migrantischen Säule unserer Stadt zu haben. Auf dem Weg dorthin sind wir ein ganzes Stück weitergekommen.

Das Team um Gari Pavković ist in einem partizipativen Prozess viele Schritte gegangen und hat entsprechende Ergebnisse vorgelegt. Etliche Punkte wie das Betreibermodell oder der Standort sind noch offen. Wir müssen aufpassen, dass wir auf den letzten Metern im Schlussspurt nicht stolpern. Im Moment scheint der Wunsch mancher Akteure nach einer schnellen Standortentscheidung vor dessen Qualität zu stehen. Dabei ist für den Standort entscheidend, welches Konzept man umsetzen möchte. Aus unserer Sicht führt die Wahl des Standortes Steinstraße zu einer Verzwergung des Ansatzes. Von all den im Beteiligungsprozess erarbeiteten Wünschen bleibt weniger als die Hälfte übrig. Wir brauchen nicht das x-te Veranstaltungsgebäude. Ein Haus der Kulturen muss und kann so viel mehr sein – für die Community wie auch die Stadtgesellschaft im Ganzen. Eine Kooperation mit dem Linden-Museum, und damit einer aktiven Auseinandersetzung mit Migration in Vergangenheit und Gegenwart hin zu dem Ziel an der Zukunft unserer vielfältigen Stadtgesellschaft zu arbeiten, ist hochspannend. In der Steinstraße aber nicht umsetzbar. Oder auch die Zusammenarbeit und räumliche Nähe zum StadtPalais könnte für beide Seiten gewinnbringend sein. Es lohnt sich also, noch ein wenig mehr am Konzept zu arbeiten und den Standort gut zu wählen. Stuttgart und die migrantische Community haben das verdient.

 

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